Immobilien


Für die allermeisten Menschen ist das eigene Heim ein Traum. Dafür verschulden Sie sich, lassen sich knechten um ihre Raten abzuzahlen. Und fühlen sich als grosser Sieger, wenn das Häuschen, die Wohnung, im Wert gestiegen ist.

Die Wahrheit: Investments in die eigene Immobile sind dumm!

So – damit habe ich 99% der Leser verärgert. Und es hagelt Gegenargumente. Das weiss ich, denn das Brainwashing der Massen war hier ganz besonders erfolgreich. Ich habs trotzdem geschrieben. Weil es dazu gehört, weil ich Dir zeigen will was es bedeutet wirklich selbst zu denken. Natürlich sind die Preise für Immobilien gestiegen, und sie steigen weiter.

Die entscheidende Frage ist aber:

Wie sieht die Preisentwicklung von Immobilien im Vergleich aus?

Lass mich mal provokativ anfangen und Immobilien mit BitCoin vergleichen. Weiter unten vergleiche ich es dann mit Gold – 2 vermeintliche Extreme was die „Sicherheit“ anbelangt. Und zum Schluss mit dem S&P500, einem breit gestreutem Aktienindex (Klicke jeweils auf die Grafik um sie zu vergrössern):

1. Immobilien vs. BitCoin
Quelle: http://x.com/PricedinBTC?ref=europeanbitcoiners.com

2015 kostet ein durchschnittliches Haus in den USA (mir fehlen leider die Daten zu Europa aber die Entwicklung ist ähnlich) 1.314 BTC oder knapp 300.000 US$ (Im Englischen dient das Komma, nicht der Punkt wie im Deutschen als Tausender-Markierung). Im Jahr 2012 (Grafik dazu fehlt), dem Jahr als ich meine ersten BitCoins kaufte, waren es sogar 30.000 BTC. Heute im Jahr 2025 kannst Du ein solches Haus für rund 430.00 US$ oder weniger als 4 BTC kaufen.

Ok – wer hätte gedacht dass BitCoin sich so entwickelt und überhaupt: BitCoin wäre Dir viel zu riskant. Ähm – hatten Dir nicht genau diesselben Berater, Freunde, Medien usw. welche Dir zur eigenen Immobilie raten, von BitCoin abgeraten?!?!? Na lassen wir das…

Dann wird es jetzt interessant für Dich:

2. Immobilen vs. Gold

Du bist also immer noch der Ansicht: In der eigenen Immobilie zu wohnen wäre schlau, nicht dumm wie ich es behaupte? BitCoin ist für Dich Teufelszeug & Aktien sind Dir zu riskant? Wenn Du so sehr von der Angst getrieben bist, dann wirst Du mir zweifellos zustimmen, dass Gold etwas sehr sicheres ist. Aber Du denkst, es bringt keine Rendite und Deine selbst bewohnte Immobilie hätte sich doch richtig gelohnt? Wirklich?

Schau Dir bitte die Fakten an (Klicke auf die Grafik um sie zu vergrössern):


Quelle: Gold.de

Von 2004 bis 2022 ist der durchschnittliche Preis für eine Immobilie in Deutschland um 87% gestiegen – der für Gold um 413%.

Aber Deine selbst bewohnte Immobilie ist inzwischen doch noch mehr wert, denn Du wohnst nicht in der Pampa sondern im Zentrum von München Schwabing oder am Züriberg?
ACHTUNG: Ich habe bewusst die obige Grafik gewählt, die einen für Gold ungünstigen Zeitraum von 2004 – 2022 zeigt. Ab 2022, dem Ende der Grafik, bis 2025 hat sich der Preis für Gold verdoppelt. Da sähe dann nochmals viel extremer aus: Bis 2025 ist Gold um mehr als 800% gestiegen.

Hat sich der Wert Deiner illiquiden, selbst bewohnten Immobilie in den letzten 3 Jahren auch verdoppelt, in den letzten 20 Jahren verzehnfacht?

Im Jahr 2000 stand der Preis für Gold bei 250 US$/Unze. Im September 2025 bei 3.700 US$/Unze – ein Anstieg von rund 1.500% in 25 Jahren. Für simples narrensicheres Gold – nicht für irgendeine Aktie! Rechnet man in der Schwachwährung €uro statt in US$, dann war die Outperformance von Gold sogar noch grösser. Sei jetzt ehrlich:

Hat sich der Wert Deiner selbst bewohnten Immobile in den letzten 25 Jahren auch verFÜNFZEHNfacht?!? Also x 15?
Und wie viel musstest Du in dieser Zeit in die Instandhaltung investieren? Wieviel Zinsen für die Hypothek hast Du in der Zeit an Deine Bank bezahlt?

3. Immobilen vs. Aktien

Zu guter Letzt noch ein Vergleich mit Aktien. Einen ganz tollen Langfrist-Vergleichschart gibt es im Wall Street Journal. Seit 1970 hat der S&P 500 das 60-Fache zugelegt – die Hauspreise dagegen kaum das 10-Fache. Der Vergleich bezieht sich auf die US Häuderpreise – in Europa sieht es sogar etwas schlechter aus weil sich dort die Immobilienpreise im Durchschnitt noch weniger entwickelt haben. Der S&P500 ist ein grosser, sehr breit gestreuter US Aktienindex. In den man super-bequem und kostengünstig über einen passiven ETF investieren kann. Selbst (oder gerade dann) wenn man von Aktien „und all dem Zeug“ nicht die leiseste Ahnung hat.

Quelle: Wall Street Journal

Jetzt sieh Dir nochmal alle 3 Vergleiche in Ruhe an. Es sind unwiderlegbare Tatsachen. Warum solltest Du auf diese Mehrrendite verzichten? Etwa weil Dir Freunde, Verwandte, Nachbarn, Dein Bankberater usw. dazu raten? Weil „alle es so machen“? Denke selbst! Frag Dich: Welche finanzielle Performance hat der/die Ratgebende, haben „alle“ denn selbst hingelegt? Ist er/sie ein Outperformer? Oder nur einer der vielen Bedenkenträger, Mit-dem-Strom-Schwimmer?

Insbesondere wenn Du jünger, sagen wir mal so etwa unter 45, und noch nicht finanziell unabhängig bist: Überlege Dir sehr genau ob Du Dir eine Immobilie ans Bein binden willst. Oder Du nicht lieber an Deiner Unabhängigkeit arbeiten solltest. Ich meine Deine finanzielle wie auch räumliche & geistige Unabhängigkeit – auch und gerade dann wenn Du Familie hast!


Eine Ergänzung:

Ich schreibe hier ganz bewusst von der selbst genutzten Immobilie. Es sieht anders aus, wenn Du Rendite-Immobilien zum Vermieten erwirbst und(!!!) den Erwerb durch Kredit hebelst und(!!!) die Zinsen dazu von Deiner Steuerlast abziehen kannst. Mit der vereinnahmte Miete begleichst Du die zu zahlenden Zinsen und ggf. Tilgung, die Wertsteigerung der Immobilie bzw. die Inflation zahlt über die Dauer Deine Eigenmittel zurück. Das ist aber ein anderes Thema. Kann man machen. Ist mir zu ineffizient: Erfordert viel Arbeit, bringt einiges an Ärger mit Mietern, Renovationen, Gesetzgeber usw… Die Zeit nutze ich lieber um smarte Investments zu entdecken, die mehr einbringen. Aber das ist meine persönliche Meinung.

 

Stefan Laxhuber